Kaffeeliebhaber auf der ganzen Welt sind sich einig, dass eine gute Tasse Kaffee ein wahrer Genuss sein kann. Für eine gute Tasse Kaffee braucht es aber auch guten Kaffee. Geht man jetzt in den Supermarkt in die Kaffeeabteilung, so ist man schnell von der Auswahl überrannt. Filterkaffee, Kaffeebohnen, Kaffee für Espresso oder Filterkaffee, Kapseln oder Pads?
Schaut man sich dabei aber genauer um, bemerkt man schnell eine Gemeinsamkeit - die meisten Kaffeesorten sind Arabica und Robusta.
Sie machen ca. 96% der gesamten Weltmarktanteile aus und sind quasi in jedem Kaffee enthalten. Doch was sind die Unterschiede? Welche Sorte ist die bessere und auf was sollte man beim Kauf achten?
Arabica-Bohnen machen ca. 60% des Weltmarktanteils aus und sind damit auch die beliebteste Kaffeesorte. Robusta hat ca. 36% des Weltmarktanteils, der Rest entfällt auf Kaffeesorten wie Liberica oder Excelsa.
Obwohl sich beide Sorten vom Aussehen sehr ähneln, könnten sie unterschiedlicher nicht sein.
Auf einen Blick - Unterschied Arabica Robusta
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Robusta Bohnen sind kräftiger, säurestärker und erdiger im Geschmack
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Arabica Kaffee ist milder, fruchtiger und säurearm im Geschmack
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Robusta Kaffeebohnen sind meist klein und rundlich, Arabica Kaffeebohnen dagegen sind größer und länglicher
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Anbauhöhe: Arabica (600-2300m), Robusta (200-600m)
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Robusta wird gerne in Kaffeemischung für Espresso verwendet, da der geringe Ölgehalt in den Bohnen für eine fest Crema sorgt
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Die Arabica Kaffeebohne enthält weniger Koffein, mit 1,7% Koffeingehalt
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Robusta hat dagegen ca. 4,5% Koffein - ein echter Wachmacher also
1. Anbaubedingungen
Auch beim Anbau der Pflanzen, gibt es deutliche Unterschiede.
Die Arabica-Bohne (Coffea arabica) wird bei gemäßigtem Klima, in Höhen von 600-2300m angebaut und ist schwerer zu Ernten als Robusta-Bohnen. Die Arabica Pflanze ist sehr anspruchsvoll und reagiert empfindlich auf schlechte Bedingungen wie Frost oder zu viel Sonnenlicht - deswegen sind Arabica-Bohnen auch teurer.
Im Vergleich ist die Robusta (Coffea canephora) Kaffeepflanze leichter anzubauen und zu ernten, sie benötigen eine Höhe von 200-600m bei heißem Klima - ca. 18-36 °C. Sie sind robuster und widerstandsfähiger gegenüber Schädlingen oder Krankheiten.
Der Anbau und Produktion der Bohnen hat einen großen Einfluss auf den Preis der Bohnenarten, weshalb Arabica teurer ist als Robusta.
2. Herkunft
Die Arabica-Bohne (Coffea arabica) stammt ursprünglich aus den Bergregionen des südwestlichen Äthiopiens in Ostafrika. Heutzutage wird Arabica in vielen verschiedenen Ländern angebaut, darunter Kolumbien, Brasilien, Äthiopien, Kenia, Guatemala und Costa Rica.
Die Robusta-Bohne (Coffea canephora) hat ihren Ursprung in den zentralen und westlichen Regionen von Afrika, hauptsächlich in den Ländern Kongo und Uganda.
Im Laufe der Zeit hat sich der Anbau von Robusta jedoch in andere Teile der Welt ausgebreitet, die größten Anbauländer für Robusta-Kaffee sind Vietnam, Brasilien, Indonesien und Indien.
Vietnam ist dabei der größte Produzent und Exporteur von Robusta-Kaffee weltweit.
3. Geschmack und Aroma
Der Geschmack von Arabica- und Robusta-Kaffee hat deutliche Unterschiede.
Arabica-Bohnen schmecken fruchtiger, aromatischer und weniger Bitter, haben weniger Säure als Robusta-Bohnen und sind milder. Sie haben viele verschiedene Geschmacksnoten, von fruchtig und blumig bis hin zu schokoladig und nussig.
Robusta-Bohnen sind das glatte Gegenteil, schmecken erdig oder nussig, sind kräftiger mit mehr Bitterstoffen und mehr Säure. Robusta enthält häufig eine reichhaltige Crema und wird deswegen viel für Espresso genutzt, da er einen höheren Ölgehalt aufweist.
Espressomischungen haben oftmals eine Mischung aus beiden Kaffeearten, mit einem geringen Robusta Anteil, so entsteht ein Espresso mit aromatischen und kräftigen Geschmack, mit fester Crema.
4. Koffein - und Säuregehalt:
Ein weiterer markanter Unterschied zwischen Arabica und Robusta ist ihr Koffeingehalt. Robusta-Bohnen enthalten etwa doppelt so viel Koffein wie Arabica-Bohnen (4,5% zu 1,7%). Dies macht Robusta-Kaffee zu einer beliebten Wahl für diejenigen, die einen kräftigeren Wachmacher bevorzugen.
Auch im Säuregehalt unterscheiden sich beide Bohnen sehr, so besitzt Robusta mehr Säure als Arabica-Bohnen, welches bei der Röstung zwar schwindet, dadurch aber auch mehr Bitterstoffe aufbaut.
Es ist üblich, dass Arabica-Kaffee eine leichte Säure aufweist, die dem Getränk eine angenehme Frische verleiht.
5. Verwendung in Mischungen:
Kaffeemischungen, die sowohl Arabica- als auch Robusta-Bohnen enthalten, sind weit verbreitet. Die Kombination beider Sorten kann eine ausgewogene Tasse Kaffee erzeugen, die die besten Eigenschaften beider Sorten vereint.
In vielen Espresso-Mischungen findet man beispielsweise eine Balance aus der Säure und den feinen Aromen von Arabica sowie der reichhaltigen Crema und dem kräftigen Geschmack von Robusta.
Ein gutes Beispiel dafür ist unsere Uchtmann Espresso Blend aus Indien. Diese Mischung besteht aus 70% Arabica und 30% Robusta, was für eine ausgewogene Espresso-Mischung sorgt. Der große Arabica Anteil sorgt für ein feines, schokoladiges Aroma und die Robusta Bohnen bringen die Stärke und eine fest Crema.
6. Arabica und Robusta als Espresso
Wer aufmerksam durch die Reihen des hiesigen Supermarktes geht, hat sicherlich schon einige Espresso Bohnen gesehen, welche 100% Single Origin Arabica Kaffeebohnen sind.
Warum verwendet man Arabica wenn Robusta Bohnen doch aufgrund des Ölgehalts und der natürlichen Stärke besser geeignet ist für Espresso?
Beim Brühen von Espresso ist das Kaffeemehl nur eine sehr kurze Zeit in Berührung mit dem Wasser und wird mit hohem Druck durch den Filter gepresst. Das heißt wir müssen in kürzester Zeit den maximalen Geschmack aus dem Kaffee holen.
Das geht einerseits durch einen feinen Mahlgrad und sehr feines Kaffeemehl, andererseits müssen wir die Bohnen stärker rösten und so intensiver im Geschmack machen.
Wenn wir nun unsere Robusta Bohne stark rösten, so schwindet die Säure der Bohne schnell und die Bohne wird schnell sehr bitter. Bei Arabica entsteht weniger Bitterkeit und die Aromen bleiben besser erhalten - der Espresso wird zwar stark, aber behält den Geschmack und die Aromen der Arabica Bohne.
Deswegen ist der Marktanteil von Coffea Arabica auch so groß, da diese Kaffeebohne ein echtes Multitalent ist.
Wenn du einen guten Espresso Kaffee suchst, können wir dir unseren Uchtmann Kaffee aus Brasilien und Indien empfehlen.
7. Filterkaffee und Omni Roast
Als Omni Roast bezeichnet man Kaffee welcher universal einsetzbar ist, möchtest du dich also nicht auf Espresso oder Filterkaffee festsetzen, so ist ein Omni Roast die richtige Wahl.
Für einen Omni Roast Kaffee verwenden wir Single Origin 100% Arabica Bohnen, da Robusta Bohnen für einen normalen Filterkaffee zu stark und zu bitter wäre. Unsere beiden Omni Roast Kaffees, der Omni Roast aus El Salvador und Omni Roast aus Peru sind beide zu 100% Single Origin Arabica Bohnen.
Der Nachteil bei Espresso ist dann leider eine schwache Crema, sollte dir diese extrem wichtig sein, so empfehlen wir dir eine Espresso Mischung mit Robusta.
Fazit:
Arabica und Robusta sind zwei unterschiedliche Kaffeearten mit jeweils eigenen Merkmalen und Eigenschaften.
Die Wahl zwischen den beiden hängt von persönlichen Vorlieben und dem gewünschten Geschmackserlebnis ab. Arabica-Kaffee ist für seine Vielfalt an Geschmacksnoten und die sanfte Säure bekannt, während Robusta-Kaffee mit seiner Stärke und Crema beeindruckt.
Experimentieren Sie mit verschiedenen Sorten und Mischungen, um Ihren perfekten Kaffee zu finden und Ihre Kaffeegenussreise zu bereichern.